Die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehren der Hansestadt Uelzen
Die Freiwillige Feuerwehr der Hansestadt Uelzen hatte bereits 1945 einen hauptamtlichen Gerätewart, den Feuerwehrkameraden Carl Schmidt. Bei der Verteidigung der Hansestadt Uelzen in den letzten Kriegstagen, brannte am 18. April 1945 das Feuerwehrgerätehaus mit Nebengebäuden und Turm ab. Nur vier Tage später wurde auf Anordnung der Engländer eine ständig besetzte Wache am Schnellenmarkt eingerichtet. Da dieses jedoch nur eine provisorische Lösung war, wurde die ausgebrannte Turnhalle des Lyzeums am Herzogenplatz zum Gerätehaus ausgebaut und am 31. März 1949 bezogen.
Zur Alarmierung der Einsatzkräfte bediente man sich einer so genannten Weckerschleife. Dieses drahtgebundene System bestand aus einer Drahtleitung die von Haus zu Haus führte und an deren Enden Alarmglocken in den Wohnungen der Feuerwehrleute angebracht waren. Die Glocken waren so laut, dass einige Frauen sogar Strümpfe dazwischen steckten, um die Lautstärke zu mindern. Weiterhin wurden die Luftschutzsirenen wieder in Betrieb genommen, um die Kameraden zu alarmieren, die nicht an dem Weckerschleifensystem angeschlossen waren.
Am 8.Dezember 1962 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in der Schuhstraße eingeweiht. Die über dem Gerätehaus gebauten Wohnungen wurden von den Gerätewarten, die auch den wöchentlich wechselnden Telefon- und Bereitschaftsdienst ausübten, bezogen. Der Dienst habende Kamerad war für die Alarmierung der Feuerwehren im gesamten Landkreis verantwortlich und hatte für einen reibungslosen Ablauf vor und nach den Einsätzen der Feuerwehr Uelzen zu sorgen. Bis heute ist der Telefondienst unter der Rufnummer 0581/6112 rund um die Uhr erreichbar.
Zum 100-jährigen Jubiläum 1967 verfügte die Feuerwehr bereits über einen Funk- Kommandowagen, eine Kraftfahrdrehleiter, zwei Tanklöschfahrzeuge und vier Löschgruppenfahrzeuge. Da die Aufgaben umfangreicher und der Fahrzeugpark immer größer wurden, stellte die Stadt 1974 einen weiteren hauptamtlichen Gerätewart ein.
Durch die Eingemeindung von 12 weiteren Ortsteilen mussten nun insgesamt 13 Ortsfeuerwehren betreut werden. Schon zu dieser Zeit dachte man über eine Verlegung der Feuerwehr in die Bartholomäiwiesen nach.
1982 wurde vom Landkreis eine neue Feuerwehreinsatzleitstelle (FEL) eröffnet. Der gesamte Telefon- und Funkverkehr wurde nun von hier aus abgewickelt. Mittlerweile waren auch alle Feuerwehrkameraden mit Funkmeldeempfängern ausgerüstet.
1997 wurde das Thema räumliche Enge in der Schuhstraße wieder aufgegriffen und 3 zusätzliche Fahrzeughallen in Leichtbauweise auf dem Feuerwehrhof aufgestellt. Nur kurze Zeit später wurde dem Kommando der Feuerwehr die Zusage für einen Neubau in den Bartholomäiwiesen abgerungen. Nach fast 30jähriger Planung wurde am 25.04.2001 der Grundstein für das neue Feuerwehrgerätehaus gelegt. Der Rat der Hansestadt Uelzen hat hierfür 3,7Mio. Euro genehmigt. Am 22.11.2002 erfolgte dann der Umzug der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen in ihr neues Domizil.
Mittlerweile zählt die Feuerwehr fast 100 Aktive, 25 Senioren und 20 Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr. Der Fuhrpark ist auf 13 Fahrzeuge angewachsen. Neben der enormen räumlichen Vergrößerung hat auch modernste Technik Einzug erhalten. Dazu zählt unter anderem eine neue EDV- Anlage, eine Werkstatt mit Reparaturbox, eine Waschhalle sowie eine komplett eingerichtete Atemschutzwerkstatt mit Prüfgeräten, Atemluftkompressor und Industriewaschmaschinen für das Reinigen von Masken und Einsatzkleidung.
Auch die Anforderungen an die Gerätewarte sind im Laufe der Zeit stetig gewachsen.
Zu den Hauptaufgaben gehören unter anderem die Wartung, Pflege und Instandhaltung der Einsatzfahrzeuge sowie gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen an Leitern, Feuerwehrleinen und Haltegurten, pneumatischen Hebekissen, Sprungretter, Rettungs- und Abseilgeräte sowie Schutzausrüstungen und Bekleidung. Sämtliche Fahrzeuge und feuerwehrtechnischen Geräte und Ausrüstungen müssen ständig in einem einsatzbereiten Zustand gehalten werden. Kundendienste und Reparaturen werden, soweit es möglich ist, selbst durchgeführt. Ein großes Aufgabengebiet umfasst die Wartung, Reparatur und Prüfung der Atemschutzgeräte, Masken und Lungenautomaten. Neuanschaffungen bzw. Ersatzbeschaffungen von Ausrüstung und Geräten werden von den Gerätewarten mit geplant und Leistungsbeschreibungen vorbereitet.
Im Zuge des Neubaus wurde für alle Stadtfeuerwehren in den Bereichen Atemschutz, Geräte und Schläuche ein Verbund gebildet. Durch die zentrale Beschaffung, Verwaltung und Instandhaltung konnten Kosten optimiert werden. Das Tauschen der Geräte zu jeder Tages- und Nachtzeit ist für die Feuerwehren der Hansestadt Uelzen inzwischen unverzichtbar.
Dies war ein kurzer Einblick in die Arbeit der Gerätewarte und die Historie der Gerätehäuser.
Das Gerätehaus ist besetzt:
Montag: |
07:00 - 16:30 Uhr |
Dienstag: |
07:00 - 16:30 Uhr |
Mittwoch: |
07:00 - 16:00 Uhr |
Donnerstag: |
07:00 - 16:30 Uhr |
Freitag: |
07:00 - 12:30 Uhr |
Telefonisch sind wir erreichbar unter der Nr. 0581 / 6112
Chronologie der hauptamtlichen Gerätewarte
1945 – 1962 Carl Schmidt
1952 – 1955 Ernst Albrecht Grimm
1962 – 1993 Paul Günther Eckardt
1974 – 2005 Bernhard Sorge
1992 – heute Stephan Schulz
2006 – heute Sven Beuker