Uelzen und die Hanse

Ansichten Hansehäuser und Stadtgrundriss

 

„Wo bitte geht’s zur Hanse?“, fragt mancher Gast, der, in Uelzen angekommen, zunächst einmal vor unserem fantastisch-bunten Hundertwasserbahnhof steht. Die historischen Schätze finden wir auf den zweiten Blick, jedoch inmitten der Altstadt. Wir laden Sie ein, sich auf Spurensuche durch die Geschichte zu begeben.

 

Ein Grundriss mit Geschichte

Im 13. Jahrhundert wurde Uelzen am westlichen Ilmenauufer gegründet. Archäologische Erkenntnisse legen nahe, dass die Stadtplaner andere Hansestädte wie Lübeck, Stralsund oder Stockholm vor Augen hatten. Auffällig sind der bis heute im wesentlichen erhaltene Stadtgrundriss, die Form bestimmter mittelalterlicher Parzellenzuschnitte oder die Standorte des Rathauses & der St. Marien-Kirche. Die breiten Straßen deuten auf ein reges Marktgeschehen hin. Eine Tradition, die mit dem Vitalmarkt bis heute fortgesetzt wird.

 

Steinerne Zeugen der Zeit

Seit 2016 trägt Uelzen den offiziellen Titel Hansestadt. Schon aus dem Jahr 1374 stammt der erste schriftliche Beleg dafür, dass sich die Stadt im mächtigen Hansebund engagierte. Zeugen unserer lebhaften Geschichte bleiben trotz einiger Zerstörungen, u.a. im II. Weltkrieg, Fachwerkfassaden, Gebäude der Backsteingotik und andere historische Ensemble, darunter die St. Marien-Kirche mit Propstei, eine der ältesten Ratsweinhandlungen Europas oder der Topfmarkt (heute: Schnellenmarktviertel) als früherer Handelsplatz.

 

Schnellenmarkt Panorama

Altstadt-Collage

 

Fernhandel zur Hansezeit

Aus 1270, also bereits aus der Zeit der Stadtgründung, stammt ein Artikel im Hamburger Schiffsrecht, der Uelzen in Zusammenhang mit einem Entladetarif am Alsterhafen nennt. Transportiert wurde Buchenasche, die dazu diente, Wolle zu bearbeiten. Den hansischen Handel beherrschten Tuche und Leinwand, unter anderem für Segel; daneben Getreide. Geografisch lassen sich im heutigen Estland, in England, Flandern und Norwegen (Bergen) Schwerpunkte des Uelzener Fernhandels ausmachen. Zudem hatte Uelzen im Mittelalter ein starkes Braugewerbe, das sich jedoch auf den lokalen Handel beschränkte.