Mit der Installation einer Fotovoltaik-Anlage ist die Sanierung nun abgeschlossen: Die Hansestadt Uelzen hat die Sporthalle der Grundschule Westerweyhe umfassend energetisch saniert und die technischen Anlagen auf den neuesten Stand gebracht. Der Eigenanteil der Hansestadt für die Maßnahme beläuft sich auf rund 600.000 Euro. Fördergelder konnten von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Höhe von 400.000 Euro eingeworben werden.
„Wir haben die Halle rundum gedämmt – vom Dach, den Wänden, den Fenstern bis zum Sockel“, erklärt Malte Stöck vom Gebäudemanagement Uelzen. Auch brandschutzrechtliche und sicherheitstechnische Maßnahmen wurden umgesetzt. Sportboden, Prallwand, Handballtore und Sprossenwände wurden erneuert sowie die Duschbereiche saniert. „Die Halle ist nun viel heller und freundlicher und für frische Luft sorgt eine Kombination aus Lüftungsanlage und motorischen Fenstern“, so Stöck. Auch die Schulküche in einem gesonderten Bereich des Gebäudes ist neu eingerichtet.
Der jetzt geringere Wärmebedarf in der Turnhalle wird zunächst konventionell durch eine Gasbrennwert-Therme erzeugt. Die alte Ölheizung mit Tanks musste weichen. Um schon jetzt klimaneutral zu heizen, wird Biogas aus Reststoffen eingekauft. Der übrige CO2-Ausstoß durch die Produktion und Verarbeitung des Biogases wird durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Durch die Sanierung erwartet die Hansestadt trotz des teureren Energieträgers, dass sich die Wärmekosten halbieren. Zudem besteht die Option, später eine gemeinsame regenerative Heizungslösung mit dem Schulgebäude zu realisieren.
Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass selbst erzeugter Strom aus einer Photovoltaikanlage auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Die Beleuchtung erfolgt künftig durch besonders energieeffiziente LED-Leuchten mit Steuerungstechnik nach Präsenz und Tageslichteinfluss.
„Durch die Sanierung wird in Zukunft der Haushalt der Stadt geschont, weil weniger Betriebskosten anfallen. Vor allem wird der klimaschädliche CO2-Ausstoß um über 80 Prozent reduziert“, sagt Laura Elger, Klimaschutzmanagerin der Hansestadt. Die sanierte Turnhalle spare im Vergleich zu vorher pro Jahr rund 100 Tonnen CO2. Das entspreche 600.000 Kilometern Autofahren mit einem durchschnittlichen Mittelklassewagen oder 56 Flügen von Hamburg nach New York.
Die Hansestadt möchte mit diesem Projekt auch als Vorbild für Private dienen. „Jedes Gebäude braucht eine individuelle Lösung. Daher empfehlen wir eine Energieberatung“, so Elger. Eine Informationsveranstaltung dazu – direkt in Westerweyhe mit Besichtigung der Turnhalle – ist geplant.
Klimaschutzmanagerinnen Karina Timmann (links) und Laura Elger (rechts) freuen sich gemeinsam mit Malte Stöck (Energiemanager, Gebäudemanagement) über die erreichten CO2-Einsparungen.
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