Mit der Kraft der Sonne Strom auf dem eignen Dach erzeugen, das interessierte am Donnerstag, den 24. November, rund 55 Personen, die der Einladung der Hansestadt Uelzen zu einem Informationsabend in der Stadtbücherei folgten. Dreimal so viele Anmeldungen verzeichneten die Organisatorinnen vom Klimaschutzmanagement der Hansestadt.
Der zertifizierte Energieberater Torsten Merker gab zunächst eine Einführung in das Thema. Zwei unterschiedliche Zielrichtungen lassen sich mit einer Photovoltaikanlage auf einem privaten Wohnhaus verfolgen: Hohe Autarkie oder schnelle Wirtschaftlichkeit. „Wer eine hohe Unabhängigkeit vom Strommarkt erreichen möchte – das bedeutet hohe Autarkie -, sollte eine möglichst große Photovoltaikanlage errichten und auch im Winterhalbjahr eine hohe Einstrahlung haben“, so Merker. Batteriespeicher erhöhen ebenfalls die Autarkie – sind aber aktuell noch relativ teuer. Kleinere Anlagen würden sich im Vergleich schneller amortisieren. Wie schnell sich eine Anlage rechnet hängt maßgeblich von der Entwicklung des Strompreises ab. Hohe Strompreise verbessern die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage.
Torsten Merker empfiehlt aktuell für alle neuen Anlagen, mindestens Vorbereitungsarbeiten vorzunehmen, um später einen Speicher ergänzen zu können. Zur Überraschung des Publikums, eignen sich auch teilweise verschattete Dachflächen für Photovoltaik. Hier sei wichtig, dass die verschatten Bereiche separat mittels sogenannte Strings verschaltet werden, erklärt Torsten Merker.
Die Kombination mit einem Elektroauto bezeichnete Merker halb ernst als „Speicher mit fahrbarem Untersatz“. Ein Elektroauto könne oftmals einen zusätzlichen Speicher ersetzen. Es sei davon auszugehen, dass sich die gesetzlichen Regelungen für diese Anwendung künftig ändern und der private Betrieb von Solaranlagen unbürokratischer und wirtschaftlich attraktiver wird.
In der zweiten Hälfte der Veranstaltung berichteten drei Uelzener Besitzer von Photovoltaikanlagen von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Technik.
Seine Anlage ist schon 10 Jahre ohne Probleme in Betrieb, berichtet der Eigentümer Eberhard Wuntke begeistert. Die Kombination mit einem Speicher und einer Luftwärmepumpe hat sich für ihn bewährt. Ein weiterer Bericht kommt von Uwe Wilhelm, den vor allem ökologische Gründe motiviert haben, eine Photovoltaikanlage auf beiden Dachflächen seines Hauses zu erreichten. Durch den Einbau eines Speichers, kann er mehr vom eigenen Sonnenstrom selbst zu nutzen. Dafür schaltet er manche Elektrogeräte auch extra dann ein, wenn die Sonne scheint. Dass seine Kinder ihn für die Investition in die klimafreundliche Energieerzeugung gelobt haben, war für ihn eine wichtige Bestätigung für sein Engagement.
Zum Schluss berichtete Matthias Braatz von seiner noch relativ jungen Photovoltaik Anlage. Auf einem größeren Carport und einer Terrassenüberdachung hat er 19 Module mit rund 7 Kilowatt Peak untergebracht. Ein Batteriespeicher und ein sparsames Elektroauto optimieren den Eigenverbrauch seines Sonnenstroms. Die Idee von Herrn Braatz eine Photovoltaikanlage zu errichten, die zum Renteneintritt abbezahlt ist und Stromkosten reduziert, stieß bei den Zuhörenden auf Interesse.
Die Organisatorin des Abends Laura Elger vom Klimaschutzmanagement der Hansestadt zeigt sich zufrieden über das große Interesse am Thema. „Viele möchten am liebsten morgen eine eigene Solaranlage installieren. Leider gibt es aktuell von Seiten der ausführenden Fachfirmen und bei der Beschaffung der Bauteile Engpässe. Es lohnt sich aber jetzt die Weichen zu stellen, um starten zu können, sobald es die Marktlage hergibt“, so Elger.
Da das Interesse an der Veranstaltung die räumlichen Kapazitäten weit überstieg, wird die Veranstaltung voraussichtlich im Januar wiederholt. In der Zwischenzeit können Interessierte das Solardachkataster der Hansestadt Uelzen nutzen. Unter www.solardach-uelzen.de kann die Eignung des eigenen Gebäudes für Photovoltaik oder Solarthermie kostenlos selbst ermittelt werden.
Außerdem bietet die Verbraucherzentrale regelmäßig Online-Veranstaltungen zu Solarenergie oder anderen Energiespar-Themen an. Weitere Informationen dazu unter: https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen/




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