Die kommunale Wärmeplanung identifiziert sämtliche Potenziale zur treibhausgasneutralen Wärmeversorgung in der Hansestadt. Diese Alternativen kann es geben:
Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Boden und wandeln sie effizient in Heizenergie um. Der Wirkungsgrad der unterschiedlichen Arten von Wärmepumpen schneidet erheblich besser ab als Gas- und Ölheizungen. Im Grundsatz gilt: Ab Baujahr 1990 sind Wärmepumpen meist möglich (unter einem Verbrauch von ca. 120 kWh/m²/Jahr), bei älteren Häusern ist eine detaillierte Prüfung angezeigt.
Sonnenenergie zu nutzen, ist eine weitere umweltfreundliche Alternative. Thermische Solaranlagen wandeln Sonnenlicht in Wärme um, die direkt zur Heizung und Warmwasserbereitung meist mit Wärmespeichern genutzt wird. Besonders in Kombination mit anderen Heizsystemen, wie Wärmepumpen oder Biomassekesseln, kann Solarthermie einen bedeutenden Beitrag zur klimafreundlichen Wärmeversorgung leisten. Auch die kombinierte Erzeugung von Solarstrom und –wärme in PVT-Hybridmodulen ist möglich. Solarstrom in Photovoltaikanlagen kann unter guten Bedingungen sehr kostengünstig produziert werden.
Heizsysteme auf Basis von Biomasse, wie Holzpellets oder Hackschnitzel, bieten eine Alternative zu fossilen Brennstoffen. Da nachhaltig erzeugte Biomasse nur begrenzt verfügbar ist und voraussichtlich aufgrund der Nachfrage in verschiedenen Sektoren teurer werden kann, empfiehlt sich diese Option vor allem in Bestandsgebäuden, in denen andere Lösungen nicht sinnvoll oder machbar sind. Dies kann beispielsweise für Gebäude gelten, die schwer zu sanieren sind oder unter Denkmalschutz stehen.
Nah- oder Fernwärme ist eine zentrale Lösung, bei der Wärme in einem Kraftwerk erzeugt und über ein Netz an die Haushalte verteilt wird. Fernwärmenetze können mit verschiedenen Energiequellen betrieben werden. Laut Bundesgesetz müssen neue Wärmenetze mit einem Mindestanteil von 65 Prozent an erneuerbaren Energien betrieben werden. In Uelzen gibt es derzeit noch kein flächendeckendes Fernwärmenetz.
Geothermie nutzt die nahezu unerschöpfliche Wärme aus dem Erdinneren. Oberflächennahe Geothermie (Erschließungstiefe bis 400 m) kann mittels Erdwärmesonden, -körben oder Erdwärmekollektoren die Umweltwärme über eine Wärmepumpe zum Heizen nutzen. An geeigneten Standorten kann der Untergrund auch als Wärmespeicher genutzt werden. Tiefengeothermische Anlagen mit Bohrungen über 400 Meter Tiefe sind besonders für Regionen geeignet, in denen die geologischen Bedingungen günstig sind; dies ist in Uelzen der Fall.
Stromdirektheizungen, die mit Ökostrom betrieben werden, gelten ebenfalls als treibhausgasneutral. Jedoch verbrauchen diese im Betrieb deutlich mehr Strom als alternative strombetriebene Wärmeerzeuger wie Wärmepumpen. Zum Schutz vor hohen Betriebskosten und im Sinne eines effizienten Umgangs mit klimaneutral erzeugtem Strom beschränkt das Gebäudeenergiegesetz ihren Einsatz nur auf Gebäude mit hohem Wärmeschutzniveau.
Wasserstoffheizungen basieren auf dem Einsatz von Brennstoffzellen, in denen neben dem Gewinnen von Wärme auch Strom erzeugt wird. Wasserstoff gilt als vielversprechend für zukünftige klimaneutrale Technologien in der Industrie. Allerdings ist Wasserstoff derzeit noch wenig verfügbar und teuer. Die Produktion sowie Nutzung erfordern aufgrund von Umwandlungsverlusten große Energiemengen.
Bei Interesse an unabhängigen Energieberatungen und kostenlosen Online-Vorträgen wenden sie sich gern an: Klimaschutzmanagement der Hansestadt Uelzen, E-Mail: klimaschutz@stadt.uelzen.de