Worum geht es?
In den letzten 30 Jahren gab es bei den Insekten einen Rückgang von 80 %. Zur besseren Vorstellung, stellen Sie sich doch einmal folgende Fragen:
- Wie viele tote Insekten haben Sie in den letzten Jahren an der Windschutzscheibe Ihres Autos bemerkt?
- Wie viele verschiedene Schmetterlingsarten haben Sie in den letzten Jahren gesehen?
- Woran kann es liegen, dass der Kleinvogel-Bestand um 80 % zurückgegangen ist?
Die Hansestadt Uelzen möchte diesem Trend vielfältig entgegen wirken, Blühstreifen im Stadtgebiet anlegen, zu Aktionen aufrufen und Uelzener Bürger zum Mitmachen motivieren.
Was tun Insekten?
Klein, unscheinbar und oft bunt – das sind unsere Insekten. Doch sie spielen eine große Rolle, wenn es um die Bestäubung geht. Die meisten Pflanzen (80%) sind auf den Besuch von Bienen, Schmetterlingen, Fliegen oder Käfern angewiesen, damit diese den Pollen von Blüte zu Blüte tragen. Nur so ist eine Befruchtung möglich. Nur so können wir unseren Tisch mit reichlich Obst und Gemüse decken. Nur so können sich Wildpflanzen vermehren. Die Honigbiene der Imker würde die ganze Arbeit nie allein schaffen, sie kann ihre wilden Verwandten lediglich unterstützen. Manche Insekten haben sich sogar auf den Besuch bestimmter Pflanzen spezialisiert. Einige Pflanzen sind auf den Besuch bestimmter Insekten angewiesen.
Der Nutzen von Insekten ist aber noch vielfältiger: So genannte räuberische Insekten fressen Schädlinge. Ohrwürmer und Marienkäfer beispielsweise ernähren sich von Blattläusen. Andere Insekten fördern am und im Boden den Nährstoffkreislauf und die Bildung von fruchtbarer Erde (Humus). Sie tragen dazu bei, dass Nährstoffe freigesetzt werden, die von den Pflanzen aufgenommen werden können. Sie dienen u. a. Spinnen, Vögeln und Säugetieren als Nahrungsquelle. Die Larven einiger Arten tragen sogar zur Selbstreinigung von Gewässern bei.
Was kann ich tun?
Jeder Einzelne kann etwas für den Insektenschutz bewirken, denn die Fläche aller Gärten ist größer als alle Naturschutzgebiete zusammen.
- Verwenden Sie in Staudenbeeten heimische Pflanzen mit ungefüllten Blüten. Achten Sie darauf, dass in ihrem Garten das ganze Jahr hindurch etwas blüht.
- Verzichten Sie auf Kiesbeete.
- Vermeiden Sie künstlichen Dünger oder Pestizide.
- Auch auf dem Balkon und am Fenster lassen sich in Kübeln und Kästen kleine blühende Oasen für Insekten schaffen.
- In einem großen Garten können Sie in der gemähten Rasenfläche Inseln mit Wildblumen und Kräutern wachsen lassen.
- Heimische Gehölze, Hecken, begrünte Fassaden oder Zäune bieten vielen Insekten Nahrungs- und Lebensraum.
- Insektenhotels oder Komposthaufen, Totholz in einer Gartenecke oder Laub in den Beeten bieten über den Winter vielen Insekten Unterschlupf. Stauden und Gräser können auch im Frühjahr noch zurückgeschnitten werden.
- Trockenmauern oder offene Sandflächen dienen Insekten zum Nestbau.
- Begrünte Dächer schaffen neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zur Verbesserung des Kleinklimas.
Wo kann ich mich informieren?
Bei verschiedenen Veranstaltungen im Stadtgebiet oder direkt bei:
Das Konzept zum Thema Bienen- und Insektenschutz der Hansestadt Uelzen wurde im Januar 2020 im Ausschuss für Bauen, Infrastruktur und Klimaschutz vorgestellt und wird nun schrittweise umgesetzt.