Eisenbahnbrücken in der Hansestadt werden erneuert

Die Deutsche Bahn (DB) plant, die Eisenbahnbrücken über die Bahnhofstraße und die Sternstraße zu erneuern. Zunächst wird die Brücke in der Bahnhofstraße neu gebaut. Der Brückenneubau in der Sternstraße wird begonnen, sobald die Arbeiten an der Brücke in der Bahnhofstraße abgeschlossen sind.

Bahnunterführung in der Bahnhofstraße 

Neubau der Eisenbahnbrücke in der Bahnhofstraße / Sperrungen

Beide Unterführungen sind für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Der Vorplatz des Hundertwasser-Bahnhofs ist für Fahrzeuge nicht erreichbar. Lediglich für Einsatz- und Rettungswagen bleibt der Weg frei. Bahngäste oder Abholer können auf der Fläche am Albrecht-Thaer-Gelände parken oder öffentliche Parkplätze an der St.-Viti-Straße nutzen. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist die Zufahrt über den ZOB möglich. Die Bahnunterführung in der Bahnhofstraße ist bis auf Weiteres für den Rad- und Fußverkehr gesperrt. Fußgänger können den Tunnel im Bahnhofsgebäude nutzen, Radfahrer weichen über Bohldamm oder Ebstorfer Straße aus.

Aktueller Stand/Baufortschritt

Am 28. Juli 2023 informierte die Deutsche Bahn über Verzögerungen des Bauprojektes.

Zwei Gleishilfsbrücken für die Gleise Hamburg–Hannover wurden bereits eingebaut und sind in Betrieb. Der Rückbau des alten Brückenunterbaus für das dritte Gleis soll im Frühjahr 2024 erfolgen, um dann die neue Brücke, auf der das Gleis Richtung Stendal liegt, einzuheben. Die neue Brücke wird ebenfalls 2024 eingehoben.

Grund für den geänderten Bauablauf: Der Rückbau der alten Brückenunterbauten kann nicht wie geplant zusammenhängend für alle drei Gleise erfolgen, da dies die Untergrundverhältnisse nicht zulassen. Stattdessen wird der Unterbau des Gleises von und nach Stendal vom restlichen Unterbau getrennt, um im Schutz der Gleishilfsbrücken den Abbruch der Widerlager und deren Neubau zu ermöglichen.  

Ziel ist es, die Arbeiten bis 2025 an der Bahnhofstraße abzuschließen, damit sie für alle Verkehrsteilnehmende wieder uneingeschränkt nutzbar ist. Bis voraussichtlich Anfang August bleibt der temporäre Durchgang für Fußgänger:innen und Radfahrenden geöffnet. Danach muss der Durchgang wieder geschlossen werden, da zum Abbruch der Unterbauten Bohrhammer und andere schwere Abbruchtechnik
eingesetzt werden.

Die Arbeiten an der Eisenbahnbrücke über die Sternstraße können erst begonnen werden, wenn die Erneuerung der Brücken über die Bahnhofstraße vollständig abgeschlossen ist. 

Weitere Informationen zum Bauprojekt bietet: www.bauprojekte.deutschebahn.com/p/bruecken-uelzen

Bei Fragen zum Projekt:
Telefon: 040 3918 8001 (Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr | Fr: 8 bis 15 Uhr)
E-Mail: bruecken.uelzen@deutschebahn.com

Schallbelastungen

Bei den Bauarbeiten wird es zu Schallbelastungen kommen. Dies wird weitestgehend tagsüber der Fall sein, in wenigen Ausnahmen auch nachts. Die DB versucht, die Schallbelastungen entsprechend gesetzlicher Regelungen so gering wie möglich zu halten und bittet alle Betroffenen um Verständnis.

Bei Fragen zur Schallbelastung:
Telefon: 0160 908 007 72
E-Mail: info@ib-immis.de

Warum wird die Brücke erneuert?

Die Eisenbahnbrücke stammt aus dem Jahr 1935, trägt drei Gleise und hat das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Die DB muss die Brücke ersetzen. Sie ist gesetzlich dazu verpflichtet, einen sicheren Eisenbahnbetrieb zu gewährleisten. Die Anzahl der Gleise bleibt unverändert. Bei der Maßnahme wird das bestehende Bauwerk eins zu eins erneuert. Der Brückenneubau steht nicht in Verbindung mit dem geplanten Ausbau zwischen Hamburg, Bremen und Hannover (Alpha-E).

Wie wird die Brücke erneuert?

Um den Betrieb möglichst wenig einzuschränken und die Streckensperrungen auf ein Minimum zu reduzieren, kommen Hilfsbrücken zum Einsatz. Die Hilfsbrücken der beiden außenliegenden Gleise bestehen jeweils aus zwei Elementen. Die Straße wird aus Sicherheitsgründen während der gesamten Bauzeit gesperrt. Im Schutz der Hilfsbrücken werden die alten Brücken-Unterbauten abgebrochen und die neuen in Stahlbetonbauweise erstellt. Wie bei dem Bestandsbauwerk sind drei einfeldrige Überbauten geplant. Die alte geschlossene Stahlträgerrost-Konstruktion wird durch Stahltrogüberbauten ersetzt.

Umwelt und Naturschutz

Das Bauvorhaben findet vorwiegend auf Flächen der DB statt. Städtische Flächen werden nur minimal beansprucht. Mithilfe der ökologischen Bauüberwachung und dem Einsatz spezieller Folien sowie Aufbauten ist der Eingriff umweltneutral.

Für das Vorhaben wurde ein Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) erstellt, der zeigt, inwieweit Flora und Fauna betroffen sein und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Schutzgüter Mensch, kulturelles Erbe sowie sonstige Sachgüter wurden im Rahmen der Eisenbahn-Bundesamt-Umwelterklärung bearbeitet.

Das Bauvorhaben liegt außerhalb von nationalen und internationalen Schutzgebieten sowie Trinkwasserschutzgebieten. Es liegt jedoch innerhalb eines Hochwasserrisikogebietes.

Bei den Baustelleneinrichtungs- und Lagerflächen wurden Lebensräume für Zauneidechsen geschaffen. Um den Boden und die Vegetation zu schützen, wurden Unterbauten hergestellt. Die Flächen wurden zudem mit einem verankerten Reptilienschutzzaun – einschließlich Überkletterschutz und einer Sandanfüllung – ausgestattet. So kann das Wachstum angrenzender Vegetation gemindert und ein Überklettern durch Tiere verhindert werden.

Für den Artenschutz werden weitere Maßnahmen ergriffen, das Vorhaben ist daher artenschutzrechtlich zulässig.