Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Sportgedanke auch in Deutschland immer populärer, gerade Fußball und Leichtathletik bekamen immer größeren Zulauf. Infolgedessen gründeten sich viele neue Sportvereine, die häufig mehrere der neuen Sportarten in ihrem Angebot hatten. In Uelzen waren dies z.B. der SC 09 und der SV Teutonia von 1912.
Innerhalb der etablierten Turnvereine gab es allerdings häufig Vorbehalte, vor allem gegen den als „proletarisch“ geltenden Fußball. Der deutsche Turnerverband lehnte Sport mit dem dahinterstehenden Wettkampfgedanken, seiner Leistungsorientierung, wie insgesamt seiner Spezialisierung ab. Sport galt als „undeutsch“. Trotz dieser anfänglichen Ablehnung begannen sich die Turnvereine auf die allgemeine Begeisterung für den Sport einzustellen.
So besaß der neue Turnplatz des TVU Uelzen am Fischerhof, der 1924 eingeweiht wurde, eine 400-m-Rundbahn. In den zwanziger Jahren wurden auch bereits etliche leichtathletische Großveranstaltungen in Uelzen durchgeführt, so die offenen nationalen Leichtathletik-Wettkämpfe am Fischerhof oder auch bereit ein Waldlauf des TVU im Jahr 1923. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch die Sport-und Turnvereine in den Machtapparat der NSDAP eingebunden, während des Krieges kam sportliche Aktivitäten allmählich ganz zum Erliegen. Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte das Sportleben in Uelzen wieder aktiviert werden und bereits 1946 gab es die ersten Veranstaltungen.
1949 fand die Niedersächsische Leichtathletik-Landesmeisterschaft in Uelzen statt und für 1951 bewarb sich der TVU um die Ausrichtung der deutschen Waldlaufmeisterschaften. Im Herbst 1950 sagte Bürgermeister Adolf Hochgraefe die Unterstützung der Stadt zu, und der niedersächsische Ministerpräsident Wilhelm Kopf übernahm die Schirmherrschaft über die Veranstaltung. Der Ministerpräsident eröffnete dann die Veranstaltung am 22. April 1951 mit einem Startschuss vor 10.000 begeisterten Zuschauern.
Die Durchführung Waldlaufmeisterschaft in Uelzen war ein großer Erfolg, sodass der Deutsche Leichtathletik Verband die Ausrichtung der Waldlaufmeisterschaften der Jahre 1965 und 1970 nach Uelzen vergab. Laufen entwickelte sich in diesen Jahren zum Breitensport. So wird beispielsweise der beliebte Uelzener Stadtlauf seit 1970 durchgeführt.
Quellen und Literatur:
Postkarte „Zur Förderung der Deutschen Waldlaufmeisterschaften“ 1951, Stadtarchiv Uelzen Sammlung Ernst Mensing.
Mensing Ernst: Kugel, Ball und Stufenbarren. Beiträge zur Sportgeschichte der Stadt Uelzen, Uelzen 2010.
Festschrift 75 Jahre SC 09 Uelzen, Uelzen 1984.
Festschrift 100 Jahre Teutonia Uelzen, Uelzen 2012.