Aus dem Archiv

Aus dem Archiv: Einweihung des Denkmals zur Deutschen Einheit

Einweihung des Denkmals zur Deutschen Einheit am Ratsteich in Uelzen am 3. Oktober 1995

Die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ist für die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von herausragender Bedeutung. Für den Landkreis und die Stadt Uelzen als grenznahe Region war dieses Ereignis ganz besonders intensiv spürbar. Nach der ersten Euphorie der Grenzöffnungszeit setzte nach einiger Zeit überall ein gewisser Ernüchterungsprozess ein. Vermutlich auch deshalb wollte die Stadt 1995 anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Deutschen Einheit - und 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges - mit einem Denkmal einen weiteren deutsch-deutschen Erinnerungsort in Uelzen schaffen. Als Standort war von Anfang an der Bereich des Ratsteiches in der Nähe des Denkmales für den 17. Juni 1953, zur Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR, vorgesehen.

1994 schrieb die Stadt einen Künstlerwettbewerb aus, an dem Künstler aus Nordostniedersachsen und der Altmark teilnehmen konnten. Von den zwölf eingereichten Arbeiten entschied sich die berufene Jury für den Entwurf des Künstlers Arne Schmidt aus Uelzen. Die Realisierung des Denkmales wurde mit städtischen Mitteln sowie von der Sparkassenstiftung und einem privaten Unternehmen finanziert. Zahlreiche Menschen erschienen am 3. Oktober 1995 zur Einweihungsfeier am Uelzener Ratsteich. Nach Ansprachen des Uelzener Bürgermeisters Günter Leifert und des Bürgermeisters Siegfried Schneider aus Salzwedel stellte der Bildhauer Arne Schmidt das von ihm geschaffene Kunstwerk vor.

Bild: Hansestadt Uelzen - Einladungskarte zur Denkmalseinweihung

Es besteht aus zwei, 2,50 Meter hohen, Stelen aus roten und grauen Granit, der aus Ostdeutschland stammt. Auf dem Boden schiebt sich ein Band aus Stahl zwischen die Stelen. Auf der Stahlachse ist „Lösen-Fügen-Erfassen-Begreifen-Annehmen 3. Oktober 1990“ eingraviert. Der Künstler möchte den Betrachter nicht ausschließlich visuell ansprechen, sondern auch zum haptischen Erleben anregen. Die Besucher des Denkmals sollen sich durch Anfassen, Befühlen und Ertasten inspirieren lassen und auf diese Art und Weise mit der Geschichte auseinandersetzen. 

Quellen und Literatur: 
Stadtarchiv Uelzen, VD 198/34, Denkmäler in Uelzen. 
Mitzlaff, Thomas, „Die Menschen aus den Nischen holen. Denkmal „Deutsche Einheit“ gestern in Uelzen eingeweiht, in: Allgemeine Zeitung vom 4.10.1995.  
Schmidt, Arne, Gedanken zum Denkmal. Zur Einweihung des Denkmals am Ratsteich Uelzen am 3. Oktober 1995, in: Der Heidewanderer, 5.10. 1996, S. 159-160. 
Unterschrift Foto: Einladungskarte zur Denkmalseinweihung zur Denkmalseinweihung am Tage der Deutschen Einheit am 3.10.1995