Tennis erfreute sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts zunehmender Beliebtheit. So wurde 1903 in Uelzen ein „Vereinigter Pennäler Tennisverein“ gegründet, der aus acht Schülern des Gymnasiums bestand und anfangs auf dem Schützenplatz trainierte, wo sich die erste Tennisanlage der Stadt befand. Ab 1906 konnte der Verein auf dem neu angelegten Tennisplatz im Garten des Gesellschaftsclubs Union (heute Parkplatz am Taterhof) spielen.
Hier trainierte auch die die Tennisabteilung des Sportclubs Uelzen. Doch die Anlage des Klubhauses hinter der Lüneburger Straße war für die zahlreich werdenden Spieler bald nicht mehr ausreichend, und es wurde nach Alternativen gesucht. Außerdem strebten die Tennisspieler eine größere Eigenständigkeit an. So erschien am 5.September 1924 in der „Allgemeinen Zeitung“ eine Einladung zur Gründungsversammlung eines „Eis-und Tennisvereins“ am 8. September im kleinen Saal des Hotels „Stadt Hamburg“.
Wichtigstes Ziel des neugegründeten Vereins war zunächst, eigene Spielplätze zu finden. Ein erstes Gesuch um pachtweise Überlassung eines Stücks der neu aufgeschütteten Ilmenau-Promenade wurde von der Stadt, die kein wertvolles Bauland „verschwenden“ wollte, abgelehnt. Nach längerer Diskussion wurden zwei Plätze auf dem Musterplatz (heute Bernhard-Nigebur-Straße) gebaut, wo der Verein am 10. Mai 1925 seine erste Saison eröffnen konnte. Im April 1926 konnten bereits drei weitere Plätze eröffnet werden. Für das Eislaufen wurden vom Verein vorbereitende Arbeiten am Fischerhof ausgeführt. Da aber die Winter zu milde verliefen, wurde diese Sportart zwangsläufig gestrichen. 1929 wurde der Verein in „Tennisklub Blau-Weiß“ umbenannt.
Quellen:
Allgemeine Zeitung der Lüneburger Heide vom 5.9.1924.
Gast, Günter, Musterplatz. Ein Sportplatz der Geschichte schrieb, Uelzen 2022.
Mensing, Ernst, Kugel, Ball und Stufenbarren. Beiträge zur Sportgeschichte der Stadt Uelzen, Uelzen 2010.
Tennisklub Blau-Weiß, Vereinschronik. 25 Jahre. Uelzen 1949.