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Modellkommune: Hansestadt Uelzen reicht Konzept ein

Ein Teil der Lüneburger Straße mit ihrer Fachwerkzeile

Foto (O. Huchthausen): Innenstadt Uelzen

 

Entscheidung über Ostern erwartet

Ob Uelzen modellhaft die Öffnung von Einzelhandel, Gastronomie, aber auch Kultur- und Sporteinrichtungen unter engen Rahmenbedingungen erproben darf, entscheidet sich am kommenden Wochenende. Über Ostern werden das Sozialministerium und die kommunalen Spitzenverbände 25 Kommunen für ein Modellprojekt auswählen. Bislang seien mehrere Hundert Bewerbungen eingegangen, heißt es aus dem Krisenstab der Landesregierung. „Wir freuen uns, wenn wir ausgewählt werden. Wir sehen aber natürlich auch, dass das Modellprojekt sehr überzeichnet ist“, sagt Bürgermeister Jürgen Markwardt. Neben regionalen Aspekten werde der aktuelle Inzidenzwert des Landkreises für die Bewerbung das Entscheidungskriterium sein.

Mit dem Modellvorhaben sollen Geschäfte, Gaststätten, Kultureinrichtungen und Fitnessstudios für jene Menschen geöffnet werden, die aktuell vorher negativ auf Corona getestet worden sind. Die engen Vorgaben der Corona-Verordnung für das Projekt hat die Hansestadt in Abstimmung mit dem Landkreis Uelzen inzwischen in ein Konzept umgesetzt, das dem Ministerium heute (Mittwoch, 31. März) fristgerecht vorgelegt wird.

Eine Voraussetzung für das Projekt ist ein fest abgegrenztes Gebiet in der Kommune. In Uelzen könnte das Modell im erprobten räumlichen Bereich der verkaufsoffenen Sonntage laufen. Eingesetzt werden muss eine Kontaktnachverfolgungs-App. Der Landkreis Uelzen hat die Luca-App bereits angekündigt. Um Menschen ohne Smartphone an der Aktion teilhaben zu lassen, will die Hansestadt auch Chips einsetzten. Mit dem darauf befindlichen QR-Code werden Kunden auch damit schnell und unkompliziert durch den jeweiligen Gewerbebetrieb im Luca-System registriert.

Ein Baustein des Vorhabens sind ausreichende Testmöglichkeiten für Bürger. „In Uelzen und im Landkreis werden derzeit weitere Stationen geschaffen“, erklärt Volker Leddin, Fachbereichsleiter Ordnungswesen der Hansestadt Uelzen. Unter anderem geht in Kürze eine Drive-In-Station auf dem Albrecht-Thaer-Gelände in Betrieb. Im Rahmen des Projektes ist zudem eine Corona-Antigen-Schnellteststation in der Innenstadt geplant. „Wir werden die Kapazitäten jeweils dem tatsächlichen Bedarf anpassen und können, wenn nötig, nachsteuern“, so Leddin.

Die Hansestadt hat bereits mit dem örtlichen Handelsverein, der Dehoga sowie Akteuren aus den für die Öffnung vorgesehenen Bereichen Gespräche geführt und zum Mitmachen aufgerufen. „Wir möchten vorbereitet sein und Geschäftsleute, Gastronomen, Kultureinrichtungen oder Fitnessstudios bitten, sich bei uns zu melden“, sagt Alexander Hass, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Kultur, Tourismus und Stadtmarketing. Per Video-Konferenz werden interessierte Betriebe informiert. Anmeldungen und auch Fragen nimmt die Stadt per Mail unter info@kts-uelzen.de sowie per Telefon unter 0581 800-6551 entgegen.

Eine wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes ist ebenfalls Bestandteil des Konzepts der Hansestadt. Professor Dr. Markus Launer mit seinem Team von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg hat für eine Studie zugesagt.

„Sollte Uelzen ausgewählt werden, informieren wir rechtzeitig und ausführlich zum genauen Ablauf, damit jeder das Angebot unkompliziert nutzen kann“, kündigt Markwardt an. Wann das Modellvorhaben in Niedersachsen starten soll, steht derzeit nicht genau fest, da noch nicht alle Kommunen vom Land mit der Luca-App ausgestattet sind. Das Projekt soll drei Wochen laufen.