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Sanierung der Uelzener Stadtmauer startet

Zwei Männer in roten Pullovern arbeiten an einer historischen Backsteinmauer. Sie setzen neue Ziegel ein, um beschädigte Stellen zu erneuern. Vor der Mauer liegen Werkzeuge, Mörtelkübel und Baumaterial. Der obere Teil der Mauer ist stark verwittert, im unteren Bereich wurden bereits viele Ziegel ersetzt. Im Hintergrund wachsen grüne Bäume.

Foto (Hansestadt Uelzen): Profis am Werk: Die Stadtmauer wird von Fachleuten Stein für Stein instand gesetzt – sorgfältig und denkmalgerecht.


27.05.2025

Archäologen hoffen auf neue Erkenntnisse

Die Hansestadt Uelzen hat mit der Sanierung der historischen Stadtmauer in der Turmstraße begonnen. Dabei reinigen Fachfirmen die Mauer, erneuern beschädigte Fugen und ersetzen lose oder verwitterte Steine. Die Arbeiten stützen sich auf eine Schadenskartierung aus dem Jahr 2020 sowie auf eine darauf folgende Sanierungsplanung.

Weil die Mauer im Bereich des archäologischen Bodendenkmals „Altstadt“ liegt, begleitet Stadtarchäologe Dr. Mathias Hensch die Maßnahme. Erste Untersuchungen im Frühjahr zeigten: Der Mauerabschnitt in der Turmstraße ist ungewöhnlich flach gegründet und stammt vermutlich erst aus der Zeit um 1600 – deutlich später als bislang angenommen. Ob sich darunter Reste einer älteren Befestigung aus dem Mittelalter finden, wird nun ein gezielter Grabungsschnitt zeigen. Bereits 2023 hatte die Stadtarchäologie in unmittelbarer Nähe den ältesten Stadtgraben Uelzens aus dem 13. Jahrhundert freigelegt.

Nun hoffen die Fachleute auf neue Erkenntnisse zur Baugeschichte der Stadtbefestigung. Dazu vermessen sie die Mauer auch digital. Dabei entsteht ein genaues Abbild, das jedes einzelne Steinformat erfasst und die Konstruktion millimetergenau dokumentiert. Die archäologische Begleitung läuft voraussichtlich bis Ende Juni 2025.

Die Stadt lässt die Mauer in drei Abschnitten sanieren – nach der Turmstraße folgen die Abschnitte Mühlenstraße und Rosenmauer. Für den ersten Bauabschnitt rechnet die Stadt mit Kosten von rund 356.000 Euro. Die weiteren Maßnahmen schlagen mit etwa 975.000 Euro zu Buche. Um die Finanzierung zu sichern, hat die Hansestadt Uelzen Fördermittel aus dem Programm „Lebendige Zentren“ beim Land Niedersachsen beantragt. Eine Entscheidung darüber fällt voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025.