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Sprache & Gewalt: Online-Veranstaltungsreihe startet

Foto (Berit Neß): Sandra Hoffmann startet ihre erste Online-Veranstaltungsreihe als Gleichstellungsbeauftragte. Ihr Thema: Sprache und Gewalt.

22.04.2025

Es fängt bei scheinbar harmlosen Sprichwörtern an und geht bei Pseudo-Witzen weiter. Doch manchmal versteckt sich in Dahergesagtem etwas, das diskriminiert. Sandra Hoffmann, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Uelzen, wirbt daher für den bedachten Gebrauch von Sprache und startet eine Online-Veranstaltungsreihe. Zum Auftakt am Dienstag, 29. April, 10 bis 12 Uhr, ist die Berliner Autorin Anna von Rath zu Gast. Bis zum Ende des Jahres sind weitere digitale Formate geplant.

„Gewalt beginnt bei Sprache“, sagt Hoffmann. „Sie muss nicht immer physisch sein.“ Ob versteckte Diskriminierung, sexuelle Anmache oder Behindertenfeindlichkeit: „Vieles, was einfach so gesagt wird, kann gewaltvoll sein.“ Vom Hinterfragen bis zur Neuformulierung dreht sich der digitale Auftaktworkshop mit Sandra Hoffmann und Anna von Rath.

Rath hat gemeinsam mit Lucy Gasser im Herbst 2024 das Sachbuch „Macht Sprache: Ein Manifest für mehr Gerechtigkeit“ bei Ullstein veröffentlicht. „Sprache kann unterdrücken“, betont die Autorin. „Wir wollen auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und dazu ermutigen, die eigenen Automatismen zu hinterfragen und neue Formulierungen zu wählen.“ Ob ein Sprichwort wie „Besser arm dran als Arm ab“, der Spruch einer neuen Kollegin gegenüber „Ach, bist du jetzt die Quotenfrau?“ bis zum flapsigen „Bei euch Südländern ist das ja so“: Oft sei etwas gar nicht bewusst diskriminierend gemeint, so die Autorin, „verstärkt aber Ungerechtigkeiten, allein schon durch unnötiges Vergleichen oder Verallgemeinerung“.

Auf die Beine gestellt hat Hoffmann die Reihe „Gewalt beginnt bei Sprache“ in Kooperation mit ihren Kolleginnen Maret Bening vom Landkreis Uelzen sowie Jorah Begemann von der Samtgemeinde Bad Bevensen-Ebstorf.  Ihr gemeinsames Ziel: „Wir möchten erreichen, dass sich mehr Menschen die Frage stellen: Wie rede ich eigentlich?“

Bis in den Dezember hinein gibt es weitere Online-Veranstaltungen zu Themen wie Gendern, Catcalling, Rechtspopulismus, Ableismus und Hatespeech. Die Teilnahme ist kostenlos. Wer sich per E-Mail unter gb@stadt.uelzen.de anmeldet, erhält einen Zugangslink für den digitalen Auftakt am 29. April.

Die Veranstaltungsreihe im Rahmen des Projektes „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ wird vom Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.

 

Kontaktdaten der Gleichstellungsbeauftragte

Sandra Hoffmann:
Tel.: +49 581/ 800-6249
E-Mail: sandra.hoffmann@stadt.uelzen.de