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Uelzen: Bauausschuss empfiehlt Parkfläche am Hundertwasser-Bahnhof

Foto (Hansestadt Uelzen): Der Bauausschuss der Hansestadt empfiehlt, die Pläne für das Parkhaus aufzugeben und stattdessen hier einen Parkplatz zu bauen.

Groß-Projekte der Hansestadt auf den Prüfstand

Parteiübergreifend kündigte der Uelzener Rat im März dieses Jahres an, die großen Investitionen der Hansestadt auf den Prüfstand stellen zu wollen. Die Debatte hierzu ist bereits in vollem Gange.  Auf Antrag der CDU-Fraktion im Stadtrat hat sich der Bauausschuss in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag dafür ausgesprochen, von der Planung eines Parkhauses am Bahnhof abzurücken. Das Gremium empfiehlt mehrheitlich, stattdessen in die Planung einer ebenerdigen Parkfläche einzusteigen, die zum großen Teil mit einem festen Boden hergestellt und mindestens zur Hälfte mit einer Dachkonstruktion aus Photovoltaikelementen versehen wird, damit die Pendler trockenen Fußes zum Bahnhof gelangen können. Endgültig wird der Rat der Hansestadt hierzu entscheiden.

Für den Bau des ursprünglich geplanten dreigeschossigen Parkhauses mit 400 Stellplätzen am Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen ist mit einer Kostenerhöhung aufgrund der derzeit massiv steigenden Preise auf rund 11,7 Millionen Euro zu rechnen. Kalkuliert wurde zunächst mit 8,3 Millionen Euro. Für das Projekt sind bislang Kosten rund 750.000 Euro entstanden. Unabhängig investiert worden sind davon – egal ob ein Parkhaus oder eine Parkfläche gebaut wird – rund 350.000 Euro. Diese Beträge sind beispielweise für den Rückbau der alten P&R-Anlage, Kampfmittelsondierung und Bodenuntersuchung sowie den Kauf eines Grundstücks angefallen.

Bürgermeister Jürgen Markwardt gab den Anstoß, die Großprojekte der Hansestadt zu hinterfragen. „Der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen und auch die Auswirkungen von Corona sind Herausforderungen, denen wir uns stellen. Die eher unsichere künftige staatliche Finanzlage und die damit verbundenen nicht abschätzbaren Zuweisungen des Bundes und des Landes Niedersachsens sowie die hohen Preise werden sich auswirken“, so das Stadtoberhaupt. Es sei wichtig, gemeinsam die zentralen Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Stärkung der Innenstadt, Bildung, Kinderbetreuung oder Feuerwehr zu meistern, Prioritäten festzulegen und möglicherweise auf Vorhaben zu verzichten, diese zu verschieben oder Alternativen zu prüfen. Konkret benannte das Stadtoberhaupt seinerzeit das Parkhaus am Hundertwasser-Bahnhof (bis zu 11,7 Mio. Euro), die Stadthalle (bis zu 17 Mio. Euro) sowie das Dorfgemeinschaftshaus Gr. Liedern (bis zu 400.000 Euro).