Foto (Hansestadt Uelzen): Überraschung: Kolleginnen und Kollegen gratulieren Bürgermeister Jürgen Markwardt zum Jubiläum.
01.11.2024
Ein Jahrzehnt Bürgermeister der Hansestadt Uelzen: Jürgen Markwardt feiert heute, 1. November, sein zehnjähriges Amtsjubiläum. Das Stadtoberhaupt wurde 2014 und erneut 2021 mit großer Zustimmung (64 und 67 Prozent) gewählt. „Für mich ist das Amt nicht nur eine große Verantwortung, sondern vor allem eine große Ehre. Uelzen ist mein Zuhause, und es erfüllt mich mit Freude, an der Entwicklung der Stadt mitwirken zu dürfen“, erklärt das Stadtoberhaupt anlässlich des Jubiläums.
„Ich sehe es als meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich Menschen aller Generationen hier wohlfühlen – ob jung oder alt, alteingesessen oder neu zugezogen“, so Markwardt. In den vergangenen Jahren sei viel in die Infrastruktur investiert worden, drei Kitas gebaut, das Theater umfassend saniert, ein neuer Busbahnhof mit Kreisverkehr am Rathaus errichtet und wichtige Straßen sowie Brücken erneuert. Die Ganztagsgrundschule wurde eingeführt. „Unser Stadtmarketing hat seit 2019 nicht nur durch viele Aktivitäten, sondern auch mit der Einführung der ,Uelzen-Währung` unseren Einzelhandel gestärkt: Über eine Million Euro an Stadtgutscheinen wurden verkauft“, freut sich Markwardt. Jetzt würden die Ilmenau-Aue neu gestaltet und mit großen Engagement weitere Konzepte für die Zukunft Uelzens entwickelt. Auch das Erscheinungsbild und die Sauberkeit werde mit Aktionen und Kampagnen immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. „Es waren zehn ereignisreiche Jahre voller intensiver Diskussionen und wichtiger Entscheidungen“, so der Bürgermeister. Vorausschauend weist er auf den Umbau der Wärme- und Stromversorgung hin: „Dies wird sicherlich das Großprojekt Uelzens. Und auch hierfür schlagen wir bereits in den nächsten Monaten mit der kommunalen Wärmeplanung erste Leitpflöcke ein.“
Neben großen Projekten und Stadtentwicklungsplänen hebt Markwardt vor allem den Stellenwert der Gemeinschaft heraus: „Erfolg basiert auf Zusammenarbeit – mit dem Stadtrat, den städtischen Institutionen, den Bürgerinnen und Bürgern und besonders den tollen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Die Amtszeit von Markwardt dauert noch bis November 2026. Ob er noch einmal kandidiert, lässt er zunächst offen: „Ich nehme mir die Zeit, die Entscheidung wohlüberlegt nach Rücksprache mit meiner Familie und meinem Team zu treffen“. Motiviert für die Hansestadt Uelzen und ihre Bürgerschaft zu arbeiten, sei er weiterhin.
Interview mit dem Bürgermeister Jürgen Markwardt – Zehn Jahre im Amt: Ein Rück- und Ausblick
- Herr Markwardt, Sie sind nun 10 Jahre im Amt. Was bedeutet es Ihnen, Bürgermeister dieser Stadt zu sein?
Antwort: Für mich ist das nicht nur eine große Verantwortung, sondern vor allem eine große Ehre. Uelzen ist mein Zuhause, und es erfüllt mich mit Freude, an der Entwicklung der Stadt mitwirken zu dürfen. Ich sehe es als meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich Menschen aller Generationen hier wohlfühlen – ob jung oder alt, alteingesessen oder neu zugezogen. Es erfordert tägliches Engagement, doch es lohnt sich, wenn ich sehe, wie positiv Uelzen sich entwickelt.
- Wenn Sie auf diese Zeit zurückblicken, was macht Sie am meisten stolz?
Antwort: Zufrieden macht mich, dass wir gemeinsam viel erreichen konnten. Die Einführung der Ganztagsschulen, der Bau von drei neuen Kitas und die umfassende Sanierung unseres Theaters sind nur einige Projekte, die Uelzen für die Zukunft stärken. Wir haben wichtige Straßen und Brücken erneuert und als weitere Beispiele einen modernen Fitness-Parcours und eine Dirt-Bike-Bahn geschaffen. Besonders freut mich unser neuer Busbahnhof mit Kreisverkehr am Rathaus – ein Gewinn für die Stadt. Unser Stadtmarketing hat seit 2019 nicht nur durch zahlreiche Aktivitäten, sondern auch durch die Einführung der „Uelzen-Währung“ unseren Einzelhandel gestärkt: Über eine Million Euro an Stadtgutscheinen wurden verkauft. Wir gestalten die Ilmenau-Aue neu und entwickeln mit großen Engagement Konzepte für die Zukunft Uelzens. Auch das Erscheinungsbild und die Sauberkeit unserer Stadt bleiben mir wichtig. Mit vielen Aktionen und Kampagnen bringen wir das Thema immer wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Es waren zehn ereignisreiche Jahre voller intensiver Diskussionen und wichtiger Entscheidungen. Sie zeigen, dass Uelzen auf dem richtigen Weg ist.
- Was waren für Sie herausfordernde Momente in Ihrer Amtszeit?
Antwort: Die Flüchtlingskrise 2015, die Corona-Pandemie sowie die Auswirkungen des Ukraine-Krieges haben die Stadt und mich persönlich stark gefordert und geprägt. Die Flüchtlingskrise 2015 zeigte, wie wertvoll unsere Gemeinschaft in Uelzen ist. Während der Pandemie war mir der direkte Kontakt zur Bürgerschaft wichtig – damals noch ungewohnt über Soziale Medien, aber es hat uns geholfen, die Menschen zu erreichen. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die aktuelle Lage fordern erneut viel von uns allen.
- An welche Momente erinnern Sie sich besonders gern?
Antwort: Es sind die Momente, wenn ich auf die Menschen Uelzens treffe, gerade spontan und ohne Anlass. Dann ist es schön zu spüren, ein Teil unserer Gemeinschaft zu sein. Ganz besonders sind für mich die Kinderstadtwetten. Die Begeisterung der Uelzener Mädchen und Jungen zu sehen und selbst mitzumachen – sei es als Spiderman das Rathaus herabzuklettern, pitschnass zu werden oder zu tanzen und zu singen – das ist einfach Spaß pur! Ein weiterer positiver Moment war 2018, als der Zukunftsvertrag erfüllt war und Uelzen 28 Millionen Euro Finanzhilfe gesichert hat. Ein erster Spatenstich oder die Einweihung eines Bauprojekts sind für mich ebenfalls bewegende Augenblicke, denn sie zeigen, wie Uelzen sich weiterentwickelt. Das sind Dinge, die mich als Bürgermeister prägen und motivieren.
- Sie betonen oft die Zusammenarbeit. Welche Rolle spielte sie für die Erfolge der letzten zehn Jahre?
Antwort: Ohne die gute und enge Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch insbesondere mit den tollen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus wären viele Projekte schlichtweg nicht möglich gewesen. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar. Sie ist der Schlüssel zu vielen unserer Erfolge, und ich hoffe und möchte meinen Anteil dazu beitragen, dass wir uns diesen Teamgeist auch in Zukunft bewahren.
- Wenn Sie in die Zukunft blicken, was sehen Sie als die wichtigsten Aufgaben für Uelzen an?
Antwort: Mein Fokus liegt auf Projekten, die einen positiven Effekt für die Zukunft der ganzen Stadt haben. Dazu zählen besonders die Innenstadtentwicklung einschließlich des P&R-Parkplatzes am Hundertwasser-Bahnhof, Kitas und Grundschulen, Klimaschutz und die Förderung neuer Gewerbeansiedlungen. Diese Themen sind essenziell für ein zukunftsfähiges Uelzen. Mit Hilfe von Förderprogrammen werden wir den Handel weiter stärken. Das Projekt „Grünband Ilmenau-Aue“ ist auf einem guten Weg und schafft neue Aufenthaltsmöglichkeiten. Auch der derzeitige Ausbau des Glasfasernetzes ist für mich eine wichtige Infrastrukturmaßnahme. Im Rathaus setzen wir zudem auf Digitalisierung, um den Bürgerservice weiter zu verbessern. Vorausschauend wird der Umbau der Wärme- und Stromversorgung sicherlich das Großprojekt Uelzens, und auch hierfür schlagen wir bereits in den nächsten Monaten mit der kommunalen Wärmeplanung erste Leitpflöcke ein.
- Ehemalige Kaufhalle und altes Kreishausgelände: Wie geht es mit diesen stadtprägenden Projekten weiter?
Antwort: Der neue Eigentümer der ehemaligen Kaufhalle hat gerade angekündigt, dass die Bauarbeiten voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 beginnen. Zunächst hat er jetzt den Umbau der Neuen Apotheke nahe der ehemaligen Kaufhalle gestartet, bevor diese dann selbst an der Reihe ist, was mich sehr freut. Beim Alten Kreishausgelände stehen wir in engem Austausch mit den Investoren. Bis zum Projektbeginn wird es noch etwas dauern, aber ich bin zuversichtlich.
Ich möchte außerdem betonen, dass sich das Stadtbild in den letzten zehn Jahren durch Neubauten und Sanierungen stark gewandelt hat, etwa durch das Marktcenter, das Hansehaus oder das neue Wohn- und Geschäftsgebäude in der Veerßer Straße. Diese Entwicklungen bereichern Uelzen und tragen dazu bei, dass unsere Stadt lebendig bleibt.
- Eine Frage, die viele Bürgerinnen und Bürger sicher interessiert: Werden Sie erneut kandidieren?
Antwort: Mir macht das Amt viel Freude, und ich bin nach wie vor motiviert, für Uelzen und zum Wohle aller Generationen zu wirken. Ich konzentriere mich aber derzeit auf aktuelle Aufgaben. Verstehen Sie mich bitte richtig: Es ist ein großes Privileg, Bürgermeister zu sein, und ich spüre noch viel Lust auf weitere Herausforderungen. Aber ich werde mir die Zeit nehmen, die Entscheidung wohlüberlegt nach Rücksprache mit meiner Familie und meinem Team zu treffen.
- Wenn Sie für einen Wunsch für die Bürgerschaft in Uelzen frei hätten, was wäre das?
Antwort: Viele Menschen sind durch die Krisen der letzten Jahre verunsichert und blicken sorgenvoll in die Zukunft. Umso mehr wünsche ich mir, dass wir uns immer wieder bewusst machen, wie gut es den allermeisten von uns hier in Uelzen geht. Auch wenn nicht alles perfekt ist – wir leben in Sicherheit und haben ein Dach über dem Kopf. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, uns auf das zu besinnen, wofür wir dankbar sein können.